Klub der einsamen Herzen

Ein Liederabend ohne Lieder von Theater Plan B

2014 Apr


Was kommt dabei heraus, wenn man – als Hommage an bessere Zeiten – Problemanalyse und Problemlösung allein mit Beatles-Texten bestreitet? Ein Rückzugsort der Vereinzelten, der Gestrandeten und von Sehnsucht Getriebenen.


Der Klub der einsamen Herzen ist die neue Produktion von Theater Plan B und eine Selbsthilfegruppe der besonderen Art: Drei ältere Männer verstricken sich in einem schonungslosen Talking Cure, um in den Worten des Sgt. Pepper Bewältigungsstrategien für Einsamkeit und Frust „männlichen Alltags“ zu finden.


1967 erschien mit „Sgt. Pepper´s Lonely Hearts Club Band“ das achte Studioalbum der Beatles. Es gilt als eines der ersten Konzeptalben der Popmusik und hat unser Leben begleitet. Die zwölf Songs des Albums erzählen sehr unterschiedliche Geschichten, Miniaturen, mal kleine Alltagsbeschreibungen, mal skurrile und psychedelisch anmutende Stimmungsbilder, mal Kurzgeschichten mit komplexen Vorgängen und klar gezeichneten Figuren.


Im Klub der einsamen Herzen werden diese Songtexte real: Situationsbeschreibungen, Beichten, Wunschfantasien.

Lebensbewältigung auf Basis von Lyrics.

Nicht gesungen und auf Deutsch


Die Theatermacher verwursten die Lächerlichkeit neoliberaler Selbstmotivation, das Mitrennen im nie stoppenden Hamsterrad. „Plan B“ schält auch die schon eingeschriebene Komik der Songtexte heraus. Beides zusammen ergibt einen wunderbar tröstenden, clownesken Liederabend fast ohne Lieder.
(Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 26.10.2013)


Mit Karl-Heinz Ahlers / Thomas Esser / Hartmut Fiegen Regie Chris Weinheimer Dramaturgie Brigitte Ostermann Gefördert vom Land Niedersachsen

Theater Plan B hat seinen Ursprung im Studiengang „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis“ in Hildesheim. Seit 15 Jahren produzieren Karl-Heinz Ahlers, Thomas Esser und Hartmut Fiegen mit wechselnden Gästen Stücke und Performances. Dabei stehen zumeist literarische Vorlagen und Stückentwicklungen zu aktuellen Themen im Vordergrund. 2013 wurden sie für „Ubumania“ (nach Alfred Jarry) mit dem 1. Preis der BürgerStiftung Hildesheim ausgezeichnet, davor für „Hund Frau Mann“ (2007) mit dem Förderpreis der Niedersächsischen Lotto-Stiftung. Produktionsorte sind Hildesheim und Hamburg. Neben ihren Arbeiten im Off-Theater-Bereich sind Ahlers, Esser und Fiegen seit Mitte der 2000er Jahre zudem an Stadt- und Staatstheatern in ganz Deutschland als Regisseure, Schauspieler und Schauspielmusiker tätig.

Kartenpreise € 13,- / ermäßigt € 8,-