SCHLAGZEUG (AT)

/ ein mittelguter Musikabend

2015 Sept

Eine Rock-Oper für ein Schrottschlagzeug und einen beweglichen Keyboard-Wagen über das Phänomen Popmusik. Pop ist die Heimat des Westens, der Sound unserer Jugend. Pop ist die Reduktion von mehreren hundert Jahren Musikgeschichte auf ein paar Kadenzen, die Feier des Alltags in der kunstvollen Modulation des Immergleichen.

Irgendwann fängt jede/r mal an, Gitarre zu spielen. Viele, die nicht nach einer Woche aus lauter Frust aufgeben, geben nach zwei Wochen aus lauter Frust auf. Und die, die dran bleiben, geben nach einem halben Jahr aus lauter Frust auf – oder werden so mittelgut. Für die präsentieren wir diesen Theaterabend auf der Hinterbühne eines Theaterraumes mit ungewohnter Perspektive auf die Stars der großen Bühne: Schatten überlebensgroß auf einer Leinwand. Sie spielen ihren Hit, den Abgesang der Popmusik, wie FUX ihn behauptet. Ein letztes großes Fest, von dem nur eines bleibt: ein Ohrwurm. Denn es mag noch so einfach sein, Strophe - Refrain - Strophe - Refrain - Bridge - Refrain - Refrain - Refrain. Es funktioniert.

Die wenigen, die nicht aufgegeben haben, sondern dran geblieben sind, diese ganz wenigen verändern eine Generation. Für sie singt dann der Chor der Millionen, in diesem Stadion, das zum Wohnzimmer geworden ist. Und so fragen sich die beiden Helden dieses Abends gar nicht erst, warum sie es nicht geschafft haben. Für einen gelebten Traum reicht es allemal. In SCHLAGZEUG (AT) wird humorvoll und in musikalisch-szenischer Vielfalt nach Funktionsweisen, Potentialen und Grenzen von Popmusik gefragt. Was kann ein Lied? Warum immer wieder Liebe? Wer steht da oben? Wer da unten? Und hat das irgendwas mit Politik zu tun?

Und plötzlich sitzt man wieder in seinem Jugendzimmer und denkt daran, was es da draußen geben könnte. (Gießener Allgemeine)

Die gelungene Ironie der vielen Parodien des Musikerdaseins ist permanent spürbar und geht durch und durch. (Gießener Anzeiger)


Konzept / Text / Musik / Performance FUX (Stephan Dorn / Falk Rößler / Nele Stuhler) Mit Unterstützung durch Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen / Hessische Theaterakademie / Frankfurt LAB / Studio NAXOS Frankfurt Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Theater aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder

FUX sucht nach neuen theatralen Formen und nutzt bereits bestehende Bühnenformate, um sie durch den eigenen Filter zu etwas Eigenem umzuwenden. Elemente aus Performance, (Live-)Musik, Sprechtheater, Kleinkunst und Choreographie werden zu gleichsam komplexen wie unterhaltsamen Theaterbastarden verwoben. Zum Auftakt einer länger angelegten Zusammenarbeit mit FUX zeigen wir Schlagzeug (AT), das Erstlingswerk des Gießener Kollektivs. Ab Oktober 2015 arbeitet FUX in einer Koproduktion mit dem Theaterdiscounter, den Münchner Kammerspielen, dem Mousonturm Frankfurt sowie der Kaserne Basel in mehreren Etappen an dem Thema Gewinn- und Glücksspiele. Werden Sie in der ersten Projektphase FUX SPIELT Teil des zweiwöchigen Glücksspiel-Co-Working-Space im Theaterdiscounter Anfang Oktober und hören erste Rechercheergebnisse bei einer Lecture am 16. Oktober 2015. Die darauf aufbauende abendfüllende Produktion FUX GEWINNT wird dann im Mai 2016 im Theaterdiscounter zu sehen sein. www.gruppefux.de

Kartenpreise € 13,- / ermäßigt € 8,-