Dance! Copy! Right? (Christoph Winkler)

2012 Nov

Ab wann ist eine Bewegung wirklich meine und ab wann wird diese Bewegung Kunst?

Das Gesetz schützt nur die Schrittkombination aber was ist mit dem Kontext oder wenn keiner tanzt? Was wäre denn der kleinste Baustein einer Schrittkombination? Ist eine einzelne Bewegung vergleichbar mit einer Note? Kann es im Tanz eigentlich eine echte Kopie geben? Wie unterscheidet sich ein und dieselbe Bewegung wenn sie vo verschiedenen TänzerInnen ausgeführt wird? Und was hat die Musik, was wir nicht haben?

Das Stück „Dance! Copy! Right?“ basiert auf einem konkreten Urheberrechtstreit am Landgericht Nürnberg/Fürth zu dem Christoph Winkler als Sachverständiger geladen war. Ausgehend von dieser Gerichtsverhandlung werden grundsätzliche Probleme und Fragen des Urheberrechts und des geistigen Eigentums behandelt.

Mehr Avantgarde geht kaum. – tanzraumberlin

Im Zusammenhang mit Dance Copyright lässt sich dieses geradezu wissenschaftlich dekonstruktive Herausstellen ein¬zelner Bewegungen fast sehen und verstehen als warnende Vorausschau auf einen Tanz, der Schritt für Schritt abge¬rechnet werden müsste, oder entsprechend umgekehrt Schritt für Schritt mit möglichst gewinnbringenden Bewegungen ausgestattet wird. An diesem Punkt gewinnt Christoph Winklers Untersuchung gesellschaftskritische Brisanz und geht über ein Plädoyer für individuelle Inspiration hinaus. Denn ein Plädoyer für das Recht sich als Künstler inspirieren zu lassen, das ist der Abend nicht nur inhaltlich, sondern auch formal. – nachtausgabe.de


Von und mit Chris Daftsios / Luke Garwood / Katharina Meves / Nicola Schössler Konzept Christoph Winkler Kostüme Bianca Karaula Licht André Schulz Produktionsdramaturgie ehrliche arbeit -- freies Kulturbüro

Christoph Winkler studierte Choreografie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und gilt als einer der vielseitigsten Choreografen Berlins. Er erhielt zahlreiche Einladungen, u.a. von ImPulsTanz Wien, Rencontres Chorégraphiques Internationales de Seine-Saint-Denis in Paris und der Maison de la Danse in Lyon, entwickelte Auftragsarbeiten u.a. für die Volksoper Wien, Palindrome Nürnberg und das renommierte Toronto Dance Theatre. 2011 zeigte Winkler eine Werkschau seiner Arbeiten zusammen mit der Weltpremiere von Böse Körper in den Sophiensælen. Die Reihe Böse Körper fand im selben Jahr ihre Fortsetzung mit den Solos Baader -- Choreographie einer Radikalisierung im Ballhaus Ost und Maldoror – Amped in den Uferstudios.

„Dance! Copy! Right?“ ist eine Produktion von Christoph Winkler in Zusammenarbeit mit ehrliche arbeit -- freies Kulturbüro / Sophiensaele und der Heinrich-Böll-Stiftung. Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin -- Senatskanzlei -- Kulturelle Angelegenheiten. Unterstützt von Phase 7.