Der Lampenschirm -- (Curt Goetz)

2008 Okt

Es heißt ja gern und immer mal wieder, die Deutschen gingen zum Lachen in den Keller. Das ist bei unserer Wiedererweckung des Genres der deutschen Komödie nicht mehr nötig: Bei uns gehen Sie zum Lachen direkt ins Dachgeschoss des Ballhaus Ost, welches wir dankenswerterweise mit unserem theatralen Sortiment okkupieren konnten.

"Wenn die Leute vor Gelächter nicht gestorben sind, dann lachen sie heute noch", schrieb Friedrich Luft nach einer Goetz-Premiere. Und tatsächlich soll sich ein älterer Herr in einer der Vorstellungen totgelacht haben. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen bereits im Vorwege: Gute Unterhaltung und gute Besserung!

Denn anlässlich des 120. Geburtstags des Autors präsentieren wir, endlich mal wieder, das seiner Mutter gewidmete dramatische Erstlingswerk ?Der Lampenschirm?. Nach der Uraufführung 1925 in den Berliner Kammerspielen haben wir uns jetzt die Rechte ergaunern können, um in die gute alte Komödie mal wieder ordentlich heiße Berliner Luft reinzupusten.

Der Protagonist und Durchschnitts-Schauspieler Hans Karl Erichsen hat vor ein Theaterstück zu schreiben, in dem nichts, aber auch gar nichts passiert. Da machen dann die vielen Türen im vierten Stock des Ballhaus Ost endlich mal Sinn: Es entspinnt sich ein Kommen und Gehen der feinsten Sorte -- Geliebte, Gerichtsvollzieher, Haushälterinnen, Intendanten und Penner geben sich die allergrößte Mühe keine Handlung zu produzieren und dabei so abendfüllend wie möglich zu sein. Oder um es mit den Worten des Protagonisten zu sagen: ?Es gibt keine Leute, die nichts erleben, es gibt nur Leute, die nichts davon merken.


Mit Eva Löbau, Murali Perumal, Christoph Theußl, u.v.a. Regie Vivien Mahler