DIE ZWÖLF GESPRÄCHE DER SURREALISTEN ÜBER SEXUALITÄT

/ Die Bairishe Geisha

2015 Juni

Alles, was zum Bereich des Perversen und der Entdeckung gehört, zerrt
Die Bairishe Geisha – in freundlicher Aneignung der intimen Gesprächskreise um den Surrealisten André Breton – schamlos vors Publikum: Frauen, sorgfältig als Männer verkleidet, vertreten in dieser szenischen Lesung vehement männliche Sichtweisen auf Sex.

Zwischen 1928 und 1932 trafen sich Surrealisten aus dem inneren Zirkel um André Breton in Paris in wechselnder Kombination insgesamt zwölfmal, um sich über ihre sexuellen Erlebnisse auszutauschen. Ziel dieser Recherchen war es, zu einem Gefühl vorzustoßen, dem die Surrealisten eine revolutionäre Kraft zuschrieben: dem Begehren.

Nicht in der Sammlung origineller erotischer Erfahrungen lag der Sinn des Unterfangens, sondern im Akt der Enthüllung selbst; ein Initiationsritual fand statt, eine Selbstentblößung aller Gruppenmitglieder, die damit ihrem Zusammenhalt und Mythos eine intime und aufgeklärt-magische Dimension hinzufügten. Die Gespräche der Surrealisten sind ein erstaunliches Dokument für das erwachende Bewusstsein der Gleichberechtigung, auch wenn den Frauen selbst bei diesen Recherchen nur selten das Wort erteilt wurde.

Zusammen mit dem Musiker Santiago Blaum orchestriert Die Bairishe Geisha die Stimmen von André Breton, Louis Aragon, Paul Eluard, Man Ray, Max Ernst, Yves Tanguy und anderen.

Ich glaube an die künftige Auflösung dieser scheinbar so gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit in einer Art absoluter Realität, wenn man so sagen kann: Surrealität. André Breton

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Mit Santiago Blaum / Judith Huber / Eva Löbau / Vivien Mahler special guests Oliver Haffner / Sebastian Šuba / Patrick Wengenroth Bühne Markus Grob Künstlerportraits Franz Müller / Jeanette Müller / Markus Grob Foto Stefanie Giesder Eine Koproduktion von Die Bairishe Geisha mit dem Staatstheater Darmstadt und dem Institut Mathildenhöhe Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Die Bairishe Geisha ist ein spartenübergreifendes Langzeitprojekt von Judith Huber und Eva Löbau, mit der Zielsetzung, Die Bairishe Geisha als urbane Mythengestalt im kollektiven Gedächtnis zu verankern. Die Bairishe Geisha ist eine Bühnenfigur, vor allem aber Denk- und Vorstellungsraum für universal-theatrale Ereignisse, die ihr Material aus dem persönlichen Zugriff auf lokale und internationale Phänomene gewinnt. Das Ensemble entwickelt seit 1998 in verschiedenen Besetzungen Theaterperformances, mit denen es u.a. an den Münchener Kammerspielen, am Münchner Volkstheater, auf Kampnagel Hamburg, und in Berlin am HAU und am Theaterdiscounter gastierte. Die Arbeit von Die Bairishe Geisha wurde mit dem AZ-Stern des Jahres 2005 ausgezeichnet. Weitere Produktionen wurden 2007 zum Festival Impulse, 2009 zum Theaterfestival SPIELART sowie 2010 und 2012 zum RODEO Festival eingeladen.

Kartenpreise € 13,- / ermäßigt € 8,-