Irgendwie ist immer so ein Gehetze. Alle rennen wichtig durch die Gegend. Und bei allen sieht es immer so aus, als ob die das alle richtig gut können: einfach das Leben zu leben. Und sich nicht zu viele Fragen zu stellen. Und dann fängt es an zu rotieren im Kopf. Und man führt schon keine inneren Monologe mehr, sondern Dialoge mit dem Joghurt im Kühlschrank. Und fragt sich, ob das alles noch normal ist, oder eben nicht.

Christina Berger; Patrick Wengenroth und Matze Kloppe sitzen mit der Krise am Küchentisch und laden das Publikum ein, sich dazu zu setzen. Die Küche ist Schauplatz dieser musikalischen Expedition in die Vielfältigkeit der emotionalen Zustände, denn hier fanden immer schon die ehrlichsten Gespräche und schlimmsten Streitigkeiten statt.

Magst du noch einen Kaffee oder doch lieber gleich ein Glas Wein? Oder lieber eine ganze Flasche? Und dann reden wir über alles: Über Ullis Tod, den immer vollen Badezimmermülleimer und warum Ernie immer braune Herzen per SMS verschickt… Und warum ist der Abfluss schon wieder verstopft, obwohl ich erst gestern den Pömpel benutzt habe?

Das Theater erscheint in diesem Kontext – ähnlich der griechischen Agora – als der ideale Ort, um sich gemeinsam in die Krisen der Gegenwart vorzuwagen und sich selbst und dem Publikum vorzuführen, wer man ist. Das zentralwerkkollektiv forscht nach Möglichkeiten der Befreiung aus unseren individuellen und kollektiven Verpanzerungen: denkend und fühlend, sprechend und singend, lachend und weinend, live und leibhaftig. Bäm!